Die Baumbilanz wird gemäß den Bestimmungen des Staatsgesetzes Nr. 10 vom 14. Januar 2013 (Norme per lo sviluppo degli spazi verdi urbani) erstellt.
Entlang der Straßen und in den zahlreichen öffentlichen Parks von Meran stehen knapp 10.000 im Baumkataster erhobene hochstämmige Bäume.
Als erste Stadt in Südtirol hat Meran im Juni 2001 eine Satzung zum Schutz der Bäume in die Bauordnung integriert. Wesentliche Neuerung der Baumschutzsatzung ist, dass alle Bäume mit einem Stammdurchmesser von mindestens 30 cm (gemessen auf 100 cm Höhe) geschützt sind. Dahinter steht die Überzeugung, dass Bäume wesentlich zur Lebensqualität der Menschen in der Stadt beitragen und sowohl die öffentliche Hand als auch der/die private Bürger/in im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihren Beitrag für eine gesunde Umwelt, durch die Pflanzung und Erhalt von Bäumen, leisten sollen.
Auf Baustellen müssen außerdem die in dieser Übersicht angeführten Bestimmungen eingehalten werden, um den Baumbestand so wenig wie möglich zu belasten.
Pflege des Baumbestands
Innerhalb der Stadtgärtnerei ist die Kontrolle und Pflege des öffentlichen Baumbestandes eine äußerst wichtige Tätigkeit, die in den letzten Jahren stetig ausgebaut und intensiviert wurde. Dazu wurde 2017 auch der Fünf-Jahres-Plan zur Verwaltung des Öffentlichen Baumbestandes vom Gemeinderat genehmigt. Er enthält Leitlinien zur Entwicklung des Baumbestands und zum Umgang mit den Risiken, die Bäume in einer städtischen Umgebung mit sich bringen.
Meran hat einen imposanten Baumbestand, der allerdings auch aus sehr vielen älteren Bäumen besteht, die oft noch in der Zeit zwischen 1900 und 1915 gepflanzt wurden. Dieses Erbe erfordert eine besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Mit Hilfe von regelmäßigen Kontrollen (Sichtkontrollen nach VTA-Methode) und, wo notwendig und sinnvoll, auch instrumentelle Untersuchungen, prüft gut ausgebildetes internes Fachpersonal die Gesundheit und Stabilität der Bäume und erfüllt damit die vom Gesetz verlangte strenge Aufsichtspflicht. Die notwendigen Eingriffe am Baumbestand werden sowohl durch externe Fachfirmen als auch durch die interne Baumtruppe durchgeführt.
Seit 2003 verfügt die Stadtverwaltung über einen digitalen Baumkataster, in dem knapp 10.000 öffentliche Bäume eingetragen wurden. Neben ihrer Position lassen sich dort auch die Ergebnisse der regelmäßigen Kontrollen und die durchgeführten Eingriffe für jeden einzelnen Baum einsehen.
Alle Straßenbäume, die gefällt werden müssen, werden an gleicher Stelle nachgepflanzt. Alle Parkbäume, die gefällt werden müssen, werden grundsätzlich mit Neupflanzungen ersetzt. Überdies wird ständig versucht, neue Pflanzstandorte ausfindig zu machen.
Bilanz 2015-2022
Jahr | Fällungen | Neupflanzungen | Rückschnitte |
---|
2022* | 31 | 60 | 152 |
2021
| 161 | 181 | 585 |
2020
| 136
| 51 | 715 |
2019 | 131 | 335 | 929 |
2018 | 113 | 143 | 756 |
2017 | 146 | 108 | 954 |
2016 | 136 | 122 | 572 |
2015 **
| 43 | 0 | 341 |
gesamt | 897 | 993 | 5.004 |
* bis 31.05.2022
** ab 01.06.2015
Standorte Fällungen und Neupflanzungen
Anpassung an den Klimawandel
Da die Bäume in der Stadt in den kommenden Jahrzehnten immer extremeren Wetterbedingungen und längeren Hitze- und Trockenperioden ausgesetzt sein werden, müssen sie für den Klimawandel gerüstet sein. Dies spielt natürlich eine Rolle in der Auswahl der Ersatzpflanzungen, insbesondere bei den Bäumen entlang von Straßen, die mit schwierigen Standortbedingungen zurechtkommen müssen.
Meran hat sich immer schon durch eine große Vielfalt im Pflanzenbestand ausgezeichnet. Diese breite Differenzierung in der Art stellt heute einen großen Vorteil dar, nicht nur in Bezug auf die botanische und landschaftliche Bedeutung; gleichzeitig reduziert sich so die Gefahr, durch Krankheiten ganze Bestände zu verlieren. Bei den Neupflanzungen werden daher auch für Meran geeignete Bäume ausgesucht, die diese botanische Vielfalt weiterführen.
Gepflanzte Baumarten