„Bio für alle“: Entsorgungskonzept soll bis Ostern vorliegen

09.02.2017 00:00

Umweltstadträtin Madeleine Rohrer. Links im Bild: Eine der bei den Presscontainern aufgestellten Biotonnen.

„Wenn die neue Anlage von Ecocenter in Lana bereit steht, müssen auch wir bereit sein, um ihre Möglichkeiten zu nutzen“, sagte Umweltstadträtin Madeleine Rohrer. Im vergangene Dezember hatte die Landesregierung die Erweiterung der Vergärungsanlage in Lana bis 2018 vorgesehen. Die Kapazität der Anlage soll damit von derzeit 15.000 Tonnen auf 30.000 Tonnen im Jahr verdoppelt werden. „Die Erweiterung der Anlage ist deshalb für Meran so wichtig, weil die bisherigen Kapazitäten nicht ausreichen“, erläuterte Rohrer. Jährlich müssen zur Zeit etwa 12.500 Tonnen (37 Prozent) des Südtiroler Biomülls für die Vergärung außer Landes gebracht werden müssen, davon rund 7.000 Tonnen aus den Einzugsgebiet der Anlage in Lana. Mit der Erweiterung sollen alle ab 2019 in Meran gesammelten Bioabfälle zur Gänze in Lana aufbereitet werden können.

Heute wird in Meran der Biomüll nicht einheitlich gesammelt: Nur in einigen Stadtviertel ist es möglich, den Biomüll zu bestimmten Uhrzeiten an den Sammelstellen mit Presscontainern abzugeben. Ein Angestellter der Stadtwerke nimmt den Biomüll entgegen und kontrolliert, dass dieser keine Fremdstoffe enthält, die den Wert des gesammelten Biomülls massiv schmälern. In anderen Stadtvierteln ist die Sammlung nicht möglich: Wer Biomüll nicht mit dem Hausmüll entsorgen will, muss ihn einmal wöchentlich beim Minirecycling abgeben. Auch aufgrund dieser Umstände liegt die Abschöpfungsrate von Biomüll nur bei 37 % (Jahr 2008). Im Vergleich dazu werden beispielsweise Glas zu 91 Prozent und Papier zu 67 % getrennt gesammelt. Dabei hat der Biomüll besonders großes Potential in Sachen Einsparungen und Umweltschutz, macht er doch 45-50% des anfallenden Restmülls aus.

Inzwischen bemühen sich die Stadtwerke mit Hilfe der Gemeinderegierung, die Anzahl der Presscontainer in der Stadt zu erhöhen.

Biomüll spart Kosten

Mit der Erweiterung der Vergärungsanlage in Lana sollten die Kosten für die Entsorgung des Biomülls deutlich sinken. Statt der heute ungefähr 80 Euro werden 60 Euro pro Tonne angestrebt – und damit die Hälfte der Ausgaben für die Entsorgung in einer Müllverbrennungsanlage, die zur Zeit bei 120 Euro pro Tonne liegen. Gleichzeitig entsteht aus dem Biomüll bei der Vergärung „grüner“ Strom, der ins Netz gespeist werden kann. „Durch eine konsequentere Trennung von Biomüll könnte die Gemeinde bei den Gebühren, die derzeit für den Restmüll ans Land gezahlt werden, erhebliche Mittel einsparen“, so Rohrer.

  • Autor: sb

09.02.2017

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