Tabus brechen: Tampons und Binden in öffentlichen Toiletten

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Emanuela Albieri (von links), Marlene Messner, Katharina Zeller. Claudia Bellasi, Claudia Ruffino, Julia Dalsant und Dhurata Tusha.

Der Beirat für Chancengleichheit der Stadt Meran, der sich aus allen Gemeinderätinnen zusammensetzt, führt im Rahmen seines Engagements für die Förderung der Gleichstellung und des Wohlbefindens der Bürgerinnen ein neues Projekt durch, das unter dem Motto steht: "Die Menstruation ist weder ein Luxus noch ein Tabu!“.

„Mit dieser Initiative wollen wir dazu beitragen, eine offene und bewusste Haltung gegenüber der Menstruation zu fördern und den Frauen in unserer Gemeinschaft konkrete Hilfe zu bieten. Sie ist ein Schritt in Richtung einer Gesellschaft, die mehr auf die Bedürfnisse aller ihrer Mitglieder eingeht“, betont die Präsidentin des Beirats für Chancengleichheit, Claudia Bellasi.

"Menstruationsarmut" bekämpfen

Die Initiative, die auch dank der Unterstützung des Soroptimist Club Merania durchgeführt wird, sieht die Aufstellung von insgesamt zehn Spendern von Binden und Tampons. Angefertigt wurden die Spender von einer Meraner Sozialgenossenschaft, die über einen entsprechenden Vorrat derselben verfügt. Diese Spender werden in vier von der Gemeinde geführten öffentlichen Toiletten im Stadtgebiet sowie in der Stadtbibliothek aufgestellt - sowohl im Hauptgebäude am Rennweg als auch in der kombinierten Bibliothek in Sinich.

Zur Bekämpfung der "Menstruationsarmut", d. h. zur Überwindung der wirtschaftlichen Zwänge, die keinen Zugang zu ausreichenden Hygieneprodukten für die Bewältigung des Menstruationszyklus ermöglichen, werden außerdem Spender in den verschiedenen sozialen Einrichtungen aufgestellt: im Haus Archè, in der Tagesstätte in der Schafferstraße, in der Tagesstätte Plus und im Aufnahmezentrum in der 4.-November-Straße. Dies zur Unterstützung von Mitbürgerinnen in benachteiligten Situationen.

Eine Geste der Achtsamkeit

Mit diesem Projekt möchte der Beirat für Chancengleichheit der Stadt Meran Frauen, die vorübergehend ohne diese wesentlichen Hygieneartikel auskommen müssen, eine konkrete Unterstützung bieten. Diese kleine Geste der Achtsamkeit soll deutlich machen, dass die Bereitstellung dieser Gegenstände in öffentlichen Toiletten und öffentlichen Einrichtungen ebenso wie das Vorhandensein von Toilettenpapier als normal angesehen werden sollte. Nach einer Testphase und der Beobachtung der Nutzung des Dienstes soll die Initiative durch die Aufstellung weiterer Spender in der Stadt erweitert werden.

"Wir wollen eine Botschaft zur Überwindung der mit dem Menstruationszyklus verbundenen Tabus vermitteln. Jede Frau im gebärfähigen Alter blutet nämlich einige Tage im Monat, was ein normaler physiologischer Vorgang ist, über den man offen und ohne Stereotypen sprechen sollte und kann", erklärt die Vizepräsidentin des Beirats, Sabine Kiem.

Weitere Aktion geplant

Für die kommenden Monate plant der Beirat für Chancengleichheit außerdem eine weitere Aktion, die sich an Schülerinnen richtet. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung der Verwendung ökologischer Menstruationsprodukte zu schärfen und damit auch einen ökologisch nachhaltigen Ansatz bei der Körperpflege zu fördern, z. B. durch die Verwendung von Menstruationstassen, waschbaren Stoffbinden und saugfähiger Unterwäsche, die den Abfall und den Ressourcenverbrauch bei ihrer Herstellung reduzieren.

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20.03.2024

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