"Women in Art": Eine Geschichte der Courage

Women in Art

Bis Ende September sind im Palais Mamming Museum am oberen Pfarrplatz die Werke von 17 Künstlerinnen zu sehen, deren Schicksale sich zwischen 19. und 20. Jahrhundert in der Kurstadt gekreuzt haben.

Vom 8. März bis 30. September findet im Palais Mamming Museum eine Ausstellung statt, die 17 Künstlerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet ist, die das Schicksal in die Kurstadt führte. Die Veranstaltung entstand unter der Schirmherrschaft des Referats für Chancengleichheit der Stadtgemeinde Meran.

Heute Morgen (Donnerstag 7. März) lud das Palais Mamming Museum in Meran die Pressevertreter*innen zusammen mit den zwei Kuratorinnen Rosanna Pruccoli und Eva Gratl zu einer Vorschau auf die Ausstellung „Women in Art: Künstlerinnen in Meran im 19. und 20. Jahrhundert“ ein.

Neben dem Team des Palais Mamming begrüßten Bürgermeister Dario Dal Medico, die Vizebürgermeisterin und Referentin für deutschsprachige Kultur Katharina Zeller sowie Gemeinderätin Beatrice Calligione in ihrer Funktion als Koordinatorin der von der Stadtverwaltung geförderten besonderen Kulturprojekte die Journalist*innen zur Preview.

Johanna Maximiliana von Isser Großrubatscher, Emilie Mediz-Pelikan, Lila Gruner, Ellen Tornquist, Ilka Révai, Frieda Riss, Maria Radio von Radiis, Ada von der Planitz, Dorothy Shakespeare, Anni Egösi, Liselotte Plangger Popp, Aliza Mandel, Regina Klaber Thuseck, Elfi Widmoser, Franca Gritti, Rina Riva, Elfi Widmoser: dies sind die Namen der 17 Künstlerinnen, denen die Ausstellung gewidmet ist. 

„Es ist eine Geschichte der Hartnäckigkeit, der Beharrlichkeit und der Courage, die aus den Biografien vieler der für die Ausstellung ausgewählten Künstlerinnen hervorgeht. Im Laufe der Geschichte und seit der Antike war die Präsenz von Frauen in der Kunst keineswegs vernachlässigbar, aber sie blieb in der Anonymität verhaftet und jahrhundertelang für die meisten Künstlerinnen marginalisiert. Die Schicksale der siebzehn Künstlerinnen in der Ausstellung verraten aber noch viel mehr und zeigen vor allem, wie ihr Wille, ihre Entschlossenheit und eine gute Portion Bewusstsein sie in die Lage versetzten, zu reisen, umzuziehen, das Land und die Sprache zu wechseln, um die künstlerische Ausbildung zu erhalten, nach der sie sich sehnten“, erklärten die beiden Kuratorinnen.

Starke Frauen

„Es sind Lebensgeschichten starker Frauen, die allenfalls durch Krankheit bedroht werden konnten. Vor dem Hintergrund dieser persönlichen Geschichten wird die breite, europaweite Gemeinschaft von Frauen lebendig, die sich in jenen Jahren in ganz Europa organisierte und Unterstützung und gegenseitige Hilfe anbot. Jene Schwesternschaft, die nicht nur dafür sorgte, dass ausgebildete Künstlerinnen andere junge Frauen in diesem Handwerk unterrichteten, sondern sogar zu dem reifen Entschluss führte, bereits 1910 die erste imposante Ausstellung zur Frauenkunst in Wien ins Leben zu rufen“, so Pruccoli und Gratl weiter. 

GruppenfotoVon links: Rosanna Pruccoli, Eva Gratl, Beatrice Calligione, Dario Dal Medico, Elmar Gobbi (Palais Mamming) und Katharina Zeller.Die Ausstellung in Meran ist einer Auswahl an Künstlerinnen gewidmet, die aus unterschiedlichen Gründen mit Meran verbunden waren. Der gewählte Zeitraum umfasst das frühe 19. Jahrhundert und den Beginn des dritten Jahrtausends. Ein historischer Bogen, in dem die Stadt nach den Wechselfällen der Geschichte immer wieder versucht hat, an die Oberfläche zurückzukehren und ihr touristisches Publikum und ihre intellektuelle Vitalität wiederzuerlangen. Vor allem aber war es eine Epoche, in der Frauen lange Zeit von den Akademien ausgeschlossen waren und in der sie die damaligen Möglichkeiten zu nutzen verstanden, wie Privatunterricht bei Künstlern, Künstlerkolonien, private Akademien und schließlich die Schulen, die von Frauenvereinen gegründet wurden, die methodisch und mutig versuchten, einen Machtmissbrauch einzudämmen, den die Frauen allein bekämpften. Die vorgestellten Werke bilden einen sehr interessanten Korpus, der die technisch-kompositorische Meisterschaft und den harmonischen Einklang der Farbpaletten hervorhebt, aber vor allem zeigt, dass diese Künstlerinnen aus der Schablone traten, die sie nur auf das Malen von Blumentöpfe festnageln wollte. Stattdessen sind es mächtige Bergmassive aus großer Höhe, stimmungsvolle Panoramen, Tiere, Schlösser und Burgen, Porträts und Stillleben, die sich uns erschließen und uns für einige Augenblicke verzaubern.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Women in Art: Künstlerinnen in Meran im 19. und 20. Jahrhundert“ kann vom 8. März bis 30. September 2024 besichtigt werden. Das Palais Mamming Museum, am Pfarrplatz Nr. 6 in Meran ist von Dienstag bis Samstag von 10:30 bis 17:00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10:30 bis 13:00 Uhr für das Publikum geöffnet. Infos: Info: tel. +39 0473 270038, web: www.palaismamming.it.

Plakat

Fotos

07.03.2024

DEU