„Ein Garten für alle“: Ausführungsprojekt genehmigt

Garten für alle

In einem kleinen Parkstück am Winkelweg ist ein Testlauf mit naturnaher Bepflanzung und essbaren Pflanzen geplant.

In einer Pilot-Grünfläche zwischen Winkelweg und Aufgang zu Schloss Winkel wird ein „Garten für alle“ entstehen. Gestern hat die Meraner Stadtregierung das entsprechende Ausführungsprojekt gutgeheißen. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2024 beginnen.

Zusammen mit sechs europäischen Partnerstädten nimmt Meran als City Practice Lab am EU-Projekt JUSTNature teil. Das Horizon2020 Projekt bietet die Möglichkeit, neue Wege der Grünraumgestaltung auszuprobieren. 

"In einem kleinen Parkstück am Winkelweg ist ein Testlauf mit naturnaher Bepflanzung und essbaren Pflanzen geplant. Dieser wurde im Zuge eines partizipatives Prozesses entwickelt. In einem ersten Workshop mit Expert*innen aus dem Bereich Soziales, Biodiversität und Stadtplanung wurde Anfang des Jahres das erste Konzept für eine zukunftsfähige Grünraumgestaltung erarbeitet. In einer zweiten Veranstaltung für die Anrainer*innen rund um das Parkstück konnten die Teilnehmer*innen mitbestimmen, welche Pflanzen und welche Elemente für eine Grünfläche am wichtigsten sind. Heraus kam, dass vor allem Beerensträucher und Obstbäume als Mehrwert in einem Garten für alle gesehen werden, aber auch Zugang zu Wasser und mehr Artenvielfalt", so Bürgermeisterin Katharina Zeller.

Viele Inputs

Dank der zahlreichen gesammelten Inputs der Bürger*innen und Expert*innen wurde ein Masterplan mit verschiedenen Naturlebensräumen für die kleine Pilotfläche erarbeitet. Die hohe Artenvielfalt garantiert funktionierende Mini-Ökosysteme mit Nist- und Nahrungsmöglichkeiten über das ganze Jahr für Insekten und Vögel. Staudenbeete, Naturwiese und Wildsträucher haben nicht nur für die Natur mehr zu bieten als herkömmlicher Rasen, sondern auch ein Vielfaches an Wasserrückhaltekapazität bei Starkregen und weniger Gießbedarf bei Wasserknappheit. Außerdem erhöhen heimische Wildpflanzen den Erholungswert und das Naturerlebnis für die Stadtbewohner*innen.

Öffentliche Projektvorstellung

Bei der Projektvorstellung im September wurde zusammen mit dem Publikum der Frage nachgegangen, wieviel wilde Natur eine gepflegte Kurstadt wie Meran verträgt und wie der „Garten für alle“ belebt werden kann.

Mehr Natur wagen

Der „Garten für alle“ soll Grünflächenbesitzer*innen dazu inspirieren, mehr Natur in ihren Gärten und Hinterhöfen zu wagen und gartenlosen Stadtbewohnern*innen die Möglichkeit bieten, Beeren und Obst vom Baum zu naschen und zu garteln. Die offene Wasserfläche wird vom historischen Mühlwaal mit Passerwasser gespeist und verspricht eine lokale Kühloase für die Anwohner*innen. „Ein „Garten für alle“ in jeder Nachbarschaft könnte eine der Antworten sein auf die Bedürfnisse der lebenswerten Stadt der Zukunft.

Baubeginn im Frühjahr

Die Arbeiten für die Einrichtung des Gartens für alle werden im Frühjahr 2024 in Angriff genommen und insgesamt 290.000 Euro kosten. Das entsprechende Projekt, welches die Stadtregierung gestern gehemigte, stammt von Landschaftsarchitektin Rosa Sagmeister, die auch den Beteiligungsprozess begleitet hat, und von Landschaftsarchitekt Marco Molon.

Foto

20.12.2023

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