Obdachlose: "Wir arbeiten an einer neuen Lösung"

Gruppenfoto

Von links: Stadtrat Stefan Fröscher, Alessandra Fuchs (Sozialamt) und Sozialamtdirektorin Alice Bertoli mit den Verantwortlichen der Bezirskgemeinschaft, der Caritas und des Jugenddienstes beim gestrigen Treffen im Rathaus.

Gestern Nachmittag traf sich Sozialstadtrat Stefan Frötscher im Rathaus mit den für die Obdachlosenproblematik zuständigen Mitarbeiter*innen der Caritas, der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt sowie des Jugenddienstes, um die neuen Kriterien für den Zugang zu den Containern in der 4.-November-Straße zu vereinbaren. Diese wurden am 30. April mit dem Ende des Kältenotstands geschlossen und sollen ab Juni wieder zugänglich sein.

"Meran verfügt bereits über ein Netz von Einrichtungen, die für die Unterbringung von Obdachlosen geeignet sind, wie das Haus Arché, das Nachtasyl und das Haus Martha & Maria", so Stadtrat Frötscher. "Um den Obdachlosen in den Wintermonaten eine Unterkunft zu bieten, wurde in Absprache mit der Landesverwaltung beschlossen, die Bedürftigen bis Ende April in den Containern in 4.-November-Straße unterzubringen. Eine Verlängerung der Bewirtschaftung dieser Struktur um einen weiteren Monat erschien trotz der objektiven organisatorischen Schwierigkeiten technisch zwar möglich, aber nicht zweckmäßig, zumal es wirklich unangebracht ist, im Mai von einem Kältenotstand zu sprechen", so Stadtrat Frötscher.

"Unser Ziel ist es, sämtliche Container in der 4.-November-Straße ab Juni wieder zugänglich zu machen, wobei zwei bis drei davon für allfällige Notsituationen frei gehalten werden. Die gestrige Sitzung diente dazu, gemeinsam die künftigen Zugangsvoraussetzungen für die Anlage festzulegen und die damit verbundenen organisatorischen Aspekte zu definieren", erklärte Frötscher.

"Vor diesem Hintergrund muss man sich bewusst machen, dass sich das Bild im Vergleich zu den Vorjahren verändert hat. Heute sind Obdachlose nicht mehr nur diejenigen, die man in der kollektiven Vorstellung noch mit den klassischen Clochards identifiziert, die in manchen Stadtteilen auf Bänken sitzen. Vielmehr gibt es auch junge Menschen, die zwar einen festen Arbeitsplatz, aber keine Unterkunft haben, weil der Wohnungsmarkt ihnen zu wenig bietet. Die Wohnungsfrage ist in der Tat ein weit verbreitetes Problem, das Bürger und Bürgerinnen unterschiedlicher sozialer Herkunft und Altersgruppen betrifft. Wir müssen und wollen eine konkrete Antwort auf diese prekäre Situation geben, und zwar durch ein Netzwerk, das bei Bedarf auch Wiedereingliederungsprojekte anbieten kann", so Frötscher.

Foto

05.05.2023

DEU