Radfahren in Meran: Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit

Apollis hat im Jahr 2021 zum dritten Mal eine sehr umfangreiche Befragung über das Mobilitätsverhalten der Meraner Bürger*innen durchgeführt. Die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie werden hier zusammengefasst.

Rote Bodenmarkierung für Radfahrer in Kreuzungsbereichen

roto Bodenmarkierung

Meran soll für Radfahrer*innen durch neue Maßnahmen sicherer werden.

Die Gemeinde Meran plant an einigen hochrangigen Kreuzungsbereichen die Übergänge für Radfahrer*innen mit roter Bodenmarkierungen sichtbarer und somit sichere zu machen

Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung fahrradfreundliche Stadt mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit zu verbessern. Zudem soll in den nächsten Jahren das Radwegenetz weiter ausgebaut und somit für Radfahrer*innen noch attraktiver werden“.

Meran hat von der FIAB (Federazione Italiane Ambiente e Biciletta) im Jahr 2022 bereits die max. Punktezahl von 5 „Bike Smiles“ erhalten und zählt somit zu den fahrradfreundlichsten Städten Italiens.

Die farbigen Bodenmarkierungen werden von FIAB und Verkehrsministerium empfohlen und wurden in vielen italienischen Städten bereits umgesetzt. Durch die visuelle Hervorhebung der Übergänge wird die Verkehrssicherheit für Radfahrer erhöht, da die Wahrnehmung bei den Autofahrer*innen gesteigert wird. Zudem soll die rote Farbe zur Reduzierung der Geschwindigkeit bei den Autofahrer*innen beitragen.

Die Bodenmarkierungen wird mit einer speziellen Körnung aufgetragen, die eine Anti-Rutsch Funktion erfüllt. An folgenden Kreuzungsbereichen / Radübergängen ist die Bodenmarkierung geplant:

•             Theaterplatz

•             4. November Straße - Bauhofstraße

•             Übergänge am Mazziniplatz

•             Gampenstraße

•             Kreisverkehr Bahnhof Untermais

•             Carduccistraße - Otto Huber Straße

•             Cavourstraße - Postbrücke

•             Petrarcastraße - Leopardistraße

•             Georgenstraße - Kirchsteig

•             Meinhardstraße - 30. April Straße

Pilotprojekt „Vorgezogene Haltelinie“ (casa avanzata)

In der Texelstraße soll die erste sogenannte „casa avanzata“ als Pilotprojekt umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um einen reservierten Aufstellungsbereich, der sich vor der Haltelinie der übrigen Fahrzeuge befindet. 

La casa avanzata come funziona

Die "Casa avanzata" ermöglicht es den RadfahrerInnen sich bei ampelgeregelten Kreuzungen vor der Haltelinie der Autos in einem eigens für sie gekennzeichneten Bereich aufzustellen. Dadurch können die RadfahrerInnen beim Wechsel von rot auf grün vor den anderen Verkehrsteilnehmern starten, wodurch deren Sicherheit erhöht wird. Die Sondereinheit Mobilität hat sich dafür ausgesprochen diese Maßnahme in der Texelstraße an der Kreuzung zur Petrarca-Straße umzusetzen, da hier eine besondere Gefahrensituation durch rechts-abbiegende Fahrzeuge vorherrscht. 

Eingeführt wurde diese Möglichkeit mit Gesetzesdekret Nr. 34 vom 19. Mai 2020, dem sog. "Decreto Rilancio". In der Straßenverkehrsordnung wurden Neuerungen eingeführt, um die lokalen Verwaltungen zu ermutigen, Straßen und öffentliche Plätze zugunsten der Radmobilität besser zu nutzen.

Beispiele für erfolgreiche Umsetzungen in Italien gibt es aus Bozen (Grieser Platz), Brixen, Turin, Mailand, Parma, Padova, Vicenza, etc.

Die Vorteile:

- Vorrang (und mehr Sicherheit) beim Linksabbiegen;

- Mehr Sicherheit beim Rechtsabbiegen, da Radfahrer*innen z.B. nicht hinter Lkw zurückbleiben, die keine ausreichende Sicht nach rechts haben (der berüchtigte "tote Winkel");

- Radfahrer*innen vermeiden es, Abgase direkt einzuatmen.

Zuständig

DEU